Kapitel Eins


 

Êzîdî


 

»Die Jesidier gibt es auch heute noch. Es ist dies eine in Kurdistan beheimatete Sekte, deren Religion ein verworrenes Gemisch von Mohammedanismus und Christentum ist. Ihre oberste Gottheit ist ein Engel in der Gestalt eines Pfaus. Sie werden auf 200000 geschätzt und von den Mohammedanern .... verfolgt. Im Irak hat man die Sekte ausgerottet. «

So steht es in einer Fußnote bei Carsten Niebuhr: „Entdeckungen im Orient 1761- 1767“; Tübingen und Basel 1973

 

»Die Yezidi sind ein schöner, langgelockter Menschenschlag, mit dem Selbstgefühl des unabhängigen Bergbewohners, von meist gewaltigem Körperbau. Die unverschleierten Frauen sind von eigenartiger Regelmäßigkeit der Gesichtszüge. Früher waren die Yezidi gefürchtete Rebelen und Räuber, die sich gegen alle Übergriffe und Gewalttaten der anderen unerschrocken wehren. Ihre Treue dem gegebenen Wort gegenüber und ihre Loyalität wurde auch von ihren Feinden anerkannt. Sie sind fleißige Land- und Gartenbebauer und Viehzüchter, die ihren Nachbarn an Tätigkeit und Geschicklichkeit überlegen sind. Besonders hervorzuheben ist die peinliche Sauberkeit ihrer Person und ihrer Häuser, die vorteilhaft vom Schmutz der übrigen Kurden absticht.« Weiter heißt es: »Es wird von zahlreichen Bekehrungs- und Ausrottungsversuchen durch Türken und Kurden berichtet und daraus gefolgert: Bemerkenswert ist die Standhaftigkeit und Charakterstärke der Yezidi, die trotz jahrhundertelanger Verfolgung sich und ihren Glauben niemals aufgegeben haben.«

So steht es in dem Handwörterbuch des Islam, a.a.O., S. 807

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»Der Name Jezîdîje bezeichnet eine religiöse Sekte, die in Kurdistan ihre Anhänger hat; namentlich das unwirtliche Sindschâr-Gebirge ist es, wo die  Jezîdîs ihre Zuflucht gefunden haben. Außerdem finden sie sich auch in der in religiöser Hinsicht buntgemischten Bevölkerung von Mosul. Vereinzelt sollen Jezîdîs in ganz Persien, Transkaukasien und Kleinasien angetroffen werden. Ihre Gesamtzahl wird heute auf höchstens 50 000 geschätzt. Eine lange Reihe von Metzeleien, welche Vertreter der ottomanischen Regierung im Laufe des 19. Jahrhunderts unter den Jezîdîs angerichtet haben – nach islamischer Auffassung sind letztere nur “Renegaten“ (murtaddin), die auf Duldung, geschweige denn auf Gleichberechtigung, keinen Anspruch -, hat deren Zahl stark vermindert.«

So steht bei Dr. Rudolf Frank in seinem Buch: „Scheich `Adi, der grosse Heilige der Jezîdîs“ 1911 in Berlin, a.a.O., S. 1, 

Auf der S. 5 in demselben Buch heißt es weiter:

»Der Einfluß des Islam auf die Jezîdî-Sekte, die seit Jahrhunderten rings von ihnen umgeben ist und aus ihm einen Großteil ihrer Anhänger gewann, ist naturgemäß ein sehr starker gewesen,....«

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Bei Edgar Hilsenrath: „Das Märchen vom letzten Gedanken“ heißt es.

»wie werden diese türkische Untertanen vom Sultan behandelt?«

»Gut«, sagte ich. »Vor einiger Zeit machte der Sultan noch Jagd auf sie und ließ die Männer öffentlich aufspießen. Aber im Augenblick läst er sie in Rühe. «  Gemeint sind hier die Êzîdî.

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»Außer den orthodoxen Muslimen sunnitischer oder schiitischer Richtung gibt es unter den Kurden auch Mitglieder diverser Sekten, deren Elemente verschiedener Religionen, z. B. der islamischen und der jüdischen, vermischen. Zu diesen Sekten gehören  im.... südwestlichen und östlich der irakischen Stadt Mosul die berühmten Yezidi.

Die Anhänger der Yezidi-Religion, die es nur bei den Kurden gibt, werden fälschlicherweise häufig als ... (gemeint ist an dieser Stelle: Anbeter der Bösen) bezeichnet. Da sie noch offenkundiger als die anderen Sekten nicht islamisch sind, wurden sie von ihren islamischen Nachbarn – einschließlich ihrer kurdischen Brüder – grausam verfolgt. Zahlreiche Yezidi-Kurden flohen deshalb in den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf russisches Territorium in den Kaukasus. In Kurdistan selbst gibt es nur noch wenige Yezidi-Gemeinden.«

Zitiert bei Michaela Wimmer, Joachim Spiering, Bernhard Michalowski; Brennpunkt: „Die Kurden, Ein Volk kämpft um das Überleben“; München 1991   

 

Aber wer sind die Êzîdî bzw. Jezîdî, die so charmant, tragisch und auch geheimnisvoll beschrieben werden, wirklich?

klich?

 
 

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© Niviskar:  Ferhun Kurt 

 

Die chronologische Geschichte einer leiderprobten, kleinen Religionsgemeinschaft

 

 

 


Einfuehrung des Autors


Einleitung


Kapitel Eins


Kapitel Zwei


Kapitel Drei


Kapitel Vier


Anhang